Zieralgen und Kieselalgen (Desmidiaceae und Diatomales)
Übungsvorbereitung
Frisches Algenmaterial wird in Wasser auf den Objektträger gebracht und mit dem Deckglas bedeckt.
Aufgaben
Allgemeines
Zieralgen (Desmidiaceen) gehören zu den schönsten Algen und kommen in verschiedensten Formen vor. Neben halbmondförmigen Arten, wie Closterium, treten oft Formen auf, die in der Mitte eingeschnürt sind und biskuit- oder sternförmige Gestalt besitzen, wie Cosmarium oder Micrasterias. Die Algenzellen bestehen aus zwei gleichen Hälften mit je einem großen zentralen Chloroplasten, der 1 oder mehrere Pyrenoide besitzt. Der Kern liegt in der Mitte der Zelle. Zieralgen gehören so wie die Schraubenalgen zur systematischen Gruppe der Grünalgen.
Kieselalgen (Diatomeen) bilden eine sehr formenreiche Gruppe brauner Einzeller; sie sind Einzelzellen, manchmal aber auch zu Bändern oder Fächern vereinigt. Sie besitzen 2 Kieselsäureschalen, wobei die größere wie ein Schachteldeckel die kleinere, den Boden, abschließt. Bei starker Vergrößerung lassen sich auf den Schalenflächen sehr feine Strukturen erkennen. Kieselalgen enthalten ein bis zwei große oder mehrere kleine bräunliche Chromatophoren. Zahlreiche Arten besitzen in der Symmetrieebene des Kieselsäurepanzers eine Spalte, die Raphe, die mit Kriechbewegungen in Zusammenhang steht. Bei genauer Beobachtung lassen sich winzige Öltröpfchen finden. Öl ist einer ihrer typischen Reservestoffe.
Cosmarium
Die Zierlage Cosmarium sp. zeigt den typischen Aufbau der Desmidiaceen: die Zellen bestehen aus 2 gleichen Hälften, der Zellkern liegt genau in der Mitte. Jede Hälfte enthält einen großen Chloroplasten. Bei genauer Beobachtung sind feine Strukturen der Zellwand zu erkennen.
Cosmarium
Eine weitere Art der Zierlage Cosmarium zeigt auf ihrer Zelloberfläche eine deutlich "warzige" Struktur. Bei Einstellung der Schärfe auf verschiedene Objektebenen lassen sich Strukturen des Zellinneren gut erkennen. Der Zellkern liegt genau im Zentrum der Zelle.
Closterium
Die halbmondförmige Zieralge Closterium sp. enthält 2 leicht gebogene Blattgrünkörper. Der Zellkern liegt, wie für Zieralgen typisch, wieder im Zentrum der Zelle.
Schalenansicht einer Kieselalge mit Raphe
Kieselalgen besitzen bräunliche Farbstoffträger. Als Reservestoffe finden sich Öltröpfchen, die bei den größeren Arten leicht aufgrund ihrer stärkeren Lichtbrechung in den Zellen zu erkennen sind. Mitunter ist in der Symmetrielinie des Kieselpanzers die Raphe zu sehen, eine Furche, die mit der Fortbewegung mancher Arten in Zusammenhang steht. Die hier gezeigte Kieselalge ist in Schalenansicht zu sehen.
Gürtelbandansicht (Seitenansicht) einer Kieselalge
Diese Aufnahme einer Kieselalge in Gürtelansicht lässt bei der verwendeten Vergrößerung bereits feine Strukturen auf dem Kieselpanzer sichtbar werden. Deutlich erkennbar sind bräunliche Farbstoffträger und zahlreiche Öltröpfchen.
© 1999 - 2024 Karl Kaiser
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