Konzentrisches Leitbündel mit Innenxylem im Rhizom des Adlerfarns (Pteridium aquilinum)

 

Übungsvorbereitung

Fertige einen dünnen Querschnitt durch das Rhizom an, lege ihn auf den Objektträger in einen Tropfen Wasser und bedecke ihn mit dem Deckglas.

 

Aufgaben

  • Beobachte die Epidermis, das parenchymatische Grundgewebe, die Verteilung der Leitbündel und die Lage der sklerenchymatischen Zellgruppen mit kleiner Vergrößerung
  • Zeichne bei stärkerer Vergrößerung ein Leitbündel

Allgemeines

Die dunkel gefärbte Epidermis umgibt das Rhizom. Innerhalb des Parenchymgewebes, es besteht aus dünnwandigen Zellen mit Stärkekörnern, liegen als Festigungselemente Sklerenchymstränge. Die Leitbündel gehören mit ihrem charakteristischen Aufbau zu den konzentrischen Bündeln mit Innenxylem. Gelegentlich lassen sich im Querschnitt des Leitbündels die leiterartig durchbrochenen Querwände der Gefäße erkennen. Xylemparenchym umgibt die Gefäße.Siebzellen und Parenchymzellen bilden das Phloem. Innerhalb der Leitbündelscheide finden sich stärkeenthaltende Zellen. Scheide, Sklerenchymelemente, Epidermis und subepidermales Gewebe sind meist durch Flavon-Derivate gelb bis orange gefärbt.

 

 

Rhizomquerschnitt

 

Die Epidermis mit Haaren und das subepidermale Gewebe sind durch Flavon-Derivate gefärbt. Das parenchymatische Gewebe, das die konzentrischen Leitbündel umgibt, ist reich an Stärkekörnern. 


 

Epidermis und subepidermale Zellen

 

Zahlreiche Stärkekörner liegen innerhalb der an die Epidermis angrenzenden parenchymatischen Zellen. Die orangebraune Färbung der Gewebe ist auf Flavon-Derivate zurückzuführen.


 

Stärkekörner im parenchymatischen Gewebe

 

Der wichtige Speicherstoff des Rhizoms ist die Stärke; die dünnwandigen Zellen sind mit Körnern voll gefüllt. 


 

Sklerenchymplatten

 

Zwischen den Leitbündeln ziehen innerhalb des parenchymatischen und stärkereichen Grundgewebes dicke orange gefärbte Sklerenchymplatten. 


 

Zellen einer Sklerenchymplatte

 

Die Sklerenchymplatten setzen sich als Festigungselemente aus stark verdickten Zellen zusammen; gelegentlich sind in der durch Flavon-Derivate orange gefärbten Zellwand Tüpfel zu finden. Deutlich ist die Lage der Mittellamelle zu sehen. 


 

Konzentrische Leitbündel

 

Im konzentrisch gebauten Leitbündel des Adlerfarns liegt das Xylem mit großlumigen Gefäßen innen, das Phloem außen. Jedes Bündel ist von einer Scheide umgeben. 


 

Hervorheben der räumlichen Strukturen eines Leitbündels durch Negativdarstellung des Bildes

 

Die Ausschnittsvergrößerung eines konzentrischen Leitbündels zeigt die Vereilung von Xylem und Phloem. Im Zentrum ziehen die weiten wasserleitenden Leitergefäße, die von Xylemparenchymzellen umgeben sind. Nach außen hin schließen die Siebzellen mit den Phloemparenchymzellen an. Die Leitbündelscheide grenzt die wasser- und assimilatleitenden Gewebe gegen das Grundparenchym des Rhizoms ab. Die Querwände in den großen Gefäßen sind nicht vollständig aufgelöst. In manchen Leitbündelquerschnitten lassen sie sich als leiterförmig unterbrochene Wände beobachten. Faszinierend, wie durch die Darstellung des Leitbündels als Negativbild sein räumlicher Bau deutlich zur Geltung kommt! Die während der Arbeit am Mikroskop eingestellte Vergrößerung: 360 x. 


 

Gefäße und Xylemparenchym

 

Die wasserleitenden Elemente des Xylems sind von plasmareichen Parenchymzellen umgeben. 


 

Leitbündelscheide, Siebzellen und Phloemparenchym

 

Die im konzentrischen Leitbündel außen liegenden weitlumigen Siebzellen werden vom Phloemparenchym begleitet. Zwischen dem Phloem und der Leitbündelscheide (sie grenzt das Leitbündel gegen das stärkereiche Grundgewebe ab) liegt eine stärkeführende Zellschicht. 


 

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